In den letzten Jahren hat die Anzahl der Menschen, die sich um Schutzkatzen kümmern, zugenommen, und gleichzeitig steigt auch die Zahl der Anfragen zu Viruskrankheiten bei Katzen.

Wir möchten Ihnen in unserer Viruskrankheiten-Serie das nötige Wissen über Viruskrankheiten, deren Behandlung und Handhabung vermitteln, um Ihnen bei der Pflege Ihrer Katze zu helfen.

In der ersten Folge geht es um die Katzen-Panleukopenie.

【Katzen-Panleukopenie】
Bekannt als: Feline Parvovirus-Infektion, Feline Virusenteritis, Katzenstaupe

Die Infektion wird durch das feline Parvovirus (FPV) verursacht und ist eine sehr tödliche Erkrankung mit einer Sterblichkeitsrate bei jungen Katzen von 75-90 %.

Besonders bei ungeimpften und immunologisch naiven Katzen beträgt die Infektionsrate nahezu 100 %.

<Symptome>
Gastrointestinale Symptome wie Durchfall und Erbrechen
Fieber
Appetitlosigkeit
Speichelfluss

 

Bei Katzenjungen unter fünf Monaten kann es nicht selten vorkommen, dass sie innerhalb von 12 Stunden nach Ausbruch der Krankheit sterben.

Wenn sich eine trächtige Katze infiziert, kann das Virus über die Plazenta auf die Föten übertragen werden, was zu Fehl- oder Totgeburten führen kann. Wenn die Infektion vor oder nach der Geburt auftritt, können die Neugeborenen Gehirnanomalien entwickeln.

 

<Infektionsweg>
Die Infektion erfolgt über Erbrochenes und Kot infizierter Katzen, aber auch in der Anfangsphase der Infektion können Speichel, Urin und Nasensekret das Virus enthalten. In Haushalten mit mehreren Katzen besteht daher eine hohe Infektionsgefahr durch gemeinsame Lebensumstände wie Pflege, Fressnäpfe oder Toiletten.

Das Parvovirus ist extrem ansteckend und kann in der freien Natur etwa einen Monat lang infektiös bleiben, sodass es leicht auf Oberflächen in der Umgebung infizierter Katzen haften kann und dann andere Katzen infizieren kann.

Auch der Katzenfloh kann das Virus übertragen, daher ist Flohbekämpfung wichtig.

 

<Diagnose>
Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Virusantigen im Kot oder durch eine PCR-Untersuchung von Kot oder Vollblut.
Wie der Name „Panleukopenie“ schon vermuten lässt, zeigt das Blutbild eine ungewöhnliche Abnahme der Anzahl der weißen Blutkörperchen, insbesondere der Neutrophilen.

<Behandlung>
Es gibt keine spezifische Behandlung gegen das Parvovirus, daher werden unterstützende Maßnahmen ergriffen, um die bestehenden Symptome zu lindern, damit die Katze mit ihrer eigenen Kraft und Immunität die Krankheit überwinden kann.

Die unterstützende Therapie umfasst hauptsächlich eine Flüssigkeitszufuhr zur Korrektur der Dehydration. Diese Flüssigkeiten enthalten auch Vitamine und Mineralien, die eine gewisse Nährstoffzufuhr bieten.

Bei starkem Durchfall oder Erbrechen können appetitanregende Mittel verabreicht oder ein Katheter zur Nährstoffzufuhr gelegt werden.

Wegen der verringerten Anzahl von weißen Blutkörperchen ist die Katze anfälliger für Infektionskrankheiten. Eine Sepsis durch Darmbakterien ist auch möglich, daher können Antibiotika verabreicht werden.

<Vorsichtsmaßnahmen>
Wie bereits erwähnt, ist das Parvovirus extrem ansteckend und wird nicht durch Seife oder Alkohol abgetötet.
Deshalb sollten alle Decken, Spielzeuge oder andere Gegenstände, die mit Erbrochenem oder Durchfall in Berührung gekommen sind, entsorgt werden.

Für nicht entsorgbare Gegenstände (wie Böden, Wände, Transportboxen usw.) sollten Sie Natriumhypochlorit (chlorhaltiges Bleichmittel) in einer Verdünnung von 10-50-fach verwenden und damit besprühen und abwischen.

Das Geschirr der infizierten Katze sollte in Natriumhypochlorit eingeweicht oder Einweggeschirr verwendet werden, das danach weggeworfen werden kann.

Beim Pflegen der infizierten Katze kann das Virus auch an den Händen oder Kleidern des Besitzers haften und auf andere Katzen übertragen werden. Daher sollten Sie Einwegkleidung oder Schutzkleidung tragen und Handschuhe verwenden.

Wenn Ihre Katze Symptome zeigt, die auf das Parvovirus hinweisen, sollten Sie sich vor dem Besuch der Tierarztpraxis telefonisch melden, um eine Verbreitung der Infektion in der Klinik zu verhindern.

 

<Vorbeugung>
Das Feline Panleukopenie-Virus ist in der Katzen-3-fach-Impfung enthalten, es handelt sich also um eine durch Impfungen vermeidbare Infektionskrankheit.

Allgemein schwächen die von der Mutter übertragenen Antikörper bis zum Alter von 8 bis 12 Wochen auf ein Niveau ab, das eine aktive Immunantwort ermöglicht. Bei Kätzchen mit niedrigen maternalen Antikörpern sind sie jedoch schon früher ungeschützt, was das Risiko einer Infektion erhöht.

Die Weltkleintierärztevereinigung (WSAVA) empfiehlt, mit den Kernimpfungen (Parvo, Herpes, Calici) bei Kätzchen im Alter von 6 bis 8 Wochen zu beginnen und alle 2 bis 4 Wochen bis zum Alter von 16 Wochen oder später fortzusetzen.
Daher werden bei Kätzchen, die ihre erste Impfung im Alter von 6 Wochen erhalten haben, 4 Impfungen empfohlen, und bei Kätzchen, die ihre erste Impfung im Alter von 8 bis 9 Wochen erhalten haben, 3 Impfungen.

Für die Kernimpfungen gilt, dass nach dem „Booster“ (immunverstärkende Nachimpfung) im Alter von 26 Wochen die nächste Kernimpfung für mindestens 3 Jahre nicht erforderlich ist. Allerdings variiert die Dauer der Antikörpertiter je nach Impfstofftyp und Konstitution.

Daher wird empfohlen, wenn möglich, jährlich den Antikörpertiter zu messen und, falls er ausreichend hoch ist, die Impfung für das Jahr auszusetzen. Falls der Titer unzureichend ist, sollte eine Nachimpfung erfolgen.

Bei Katzen aus dem Tierschutz mit unbekannter Krankengeschichte empfiehlt es sich, einmal zu impfen, nach 2 bis 3 Wochen eine zweite Impfung durchzuführen und danach regelmäßig den Antikörpertiter zu überprüfen.

※Selten gibt es Katzen, die als „Non-Responder“ oder „Low-Responder“ bezeichnet werden, das heißt, sie entwickeln auch nach wiederholten Impfungen keine oder nur schwer Antikörper.
Solche Katzen zeigen in der immunserologischen Untersuchung ein negatives Ergebnis, sodass nicht beurteilt werden kann, ob ihr Immunsystem gegen das Virus arbeitet, und es ist schwierig, den Impfintervall festzulegen.
Auch bei Non-Respondern besteht möglicherweise eine natürliche oder zellvermittelte Immunität, die zumindest einen gewissen Infektionsschutz bietet.
Es kann jedoch auch sein, dass der Infektionsschutz gering oder nicht vorhanden ist, sodass man ihre Lebensweise gut überdenken muss

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